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Dank-Gottesdienst und Tag der offenen Tür bei der Diakonie

Diakonieverein Rohr hat Tagespflege eingerichtet – Auch Station ist jetzt dort untergebracht

Seit 1. Oktober betreibt Diakonieverein Rohr und Umgebung im ehemaligen Gasthof Böhm in der Buchschwabacher Straße eine Tagespflege. Dort sind nun auch die Büros der ambulanten Pflege der Diakoniestation untergebracht. Die Station hatte bis Juni ihr Domizil im alten Schulhaus in der Rohrer Hauptstraße. Kürzlich wurden die neuen Räumlichkeiten der Tagespflege und der Station der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Raumkonzeption der Tagespflege wurde mit der Pflegekasse abgestimmt. Es gibt unter anderem einen Aufenthaltsraum mit offener Küche, einen Therapieraum, zwei Ruheräume, ein Pflegebad und behindertengerechte Toiletten. Die notwendigen Umbauarbeiten in der ehemaligen Gaststätte nahm die Eigentümerfamilie Böhm vor. Die Diakonie hat die barrierefreien Räume im Erdgeschoss mit einer Gesamtfläche von rund 400 Quadratmetern langfristig angemietet.

In der Tagepflegestation können täglich bis zu 20 Personen betreut werden. Sie ist von Montag bis Freitag, jeweils von 8 bis 17 Uhr, geöffnet. Ein qualifiziertes Team unter der Leitung von Karina Wolkow kümmert sich um die Bedürfnisse der Gäste. Es gibt verschiedene Angebote, wie Bewegungsprogramme und Bastel- sowie Spielangebote. Zudem bekommen die Gäste ein Frühstück ein Mittagessen und Nachmittagskaffee. Die Tagespflege kann auch Menschen mit Demenz eine strukturierte und sichere Umgebung bieten.

Die Kosten für den Besuch der Tagespflege übernimmt, je nach Pflegegrad, die Pflegeversicherung. Dies hat jedoch keine Minderung des Pflegegeldes für die häusliche Pflege zur Folge, so Wolkow. Die Tagespflege kann, je nach Bedarf, beliebig oft in Anspruch genommen werden. Es ist auch ein kostenloser Schnuppertag möglich. Bei Bedarf steht zudem ein Fahrdienst bereit, um die Gäste von zu Hause abzuholen und wieder zurückzubringen.

Vor dem Empfang in der neuen Tagespflegeeinrichtung fand ein Gottesdienst mit Pfarrer Dr. Bernhard Stengel in der Sankt Emmerams-Kirche statt. Der Geistliche machte in seiner Predigt klar, dass die Menschen „das Salz und das Licht des Lebens sind“. Pfarrer Stengel segnete während des Gottesdienstes auch die Mitarbeiter der Diakonie Rohr. Besonders gedankt wurde den Helfern und Spendern, welche das Projekt „Tagespflege“ mit auf den Weg gebracht und unterstützt hatten. Auch der Diakonieverein Kammerstein unterstützt das Projekt.

„Wir sind heilfroh, dass die Diakonie mit der Tagespflege ihr Angebot vergrößert hat“, bedankte sich Rohrs stellvertretender Bürgermeister Klaus Popp bei den Verantwortlichen des Diakonievereins. Die Umsetzung war kein einfacher Weg, wusste Popp. Von einem “Volltreffer für die Menschen vor Ort“ sprach stellvertretende Landrätin Ursula Klobe. Die Räume strahlen Gemütlichkeit aus, freute sie sich. Klobe erklärte, dass die Tagespflege eine wichtige Einrichtung ist, damit die pflegenden Angehörigen auch einmal eine Auszeit nehmen können.

Hohen Respekt zollte Martin Ruffertshöfer, der langjährige Leiter des Diakoniewerks Südfranken, dem Rohrer Diakonievorstand, insbesondere Vorstandsmitglied Anja Volkert. Es war kein leichter Weg, bis die Tagespflege so entstehen konnte, so Ruffertshöfer. Einen ambulanten Pflegedienst und eine Tagespflege zu betreiben sind ein finanzieller Kraftakt und täglich eine Herausforderung, erklärte der erfahrene Diakonie-Mann. Die räumliche Nähe von Tagespflege und Sozialstation ist eine gute Lösung.

Stefan Bartelt, stellvertretender Vorsitzender des Diakonievereins Rohr, bedankte sich bei Martin Ruffertshöfer mit einem Präsentkorb für dessen Unterstützung beim Aufbau der neuen Tagespflegeeinrichtung. „Mein Herz quillt über, wenn ich die Entwicklung der Diakonie Rohr sehe“, freute sich der ehemalige Rohrer Pfarrer Gert Sander, der den Diakonieverein 1980 mit aus der Taufe gehoben hatte.

Viele nutzten den „Tag der offen Tür“, um sich vor Ort ein Bild von der neuen Tagespflegeinrichtung zu machen, freuten sich die Verantwortlichen des Diakonievereins Rohr über das Interesse der Bevölkerung.

Diakonie Rohr

Der Diakonieverein Rohr und Umgebung wurde 1980 gegründet. Damals nahm auch die Diakoniestation Rohr in der Hauptstraße mit ihrem ambulanten Pflegedienst die Arbeit auf.

Das Leitungsspektrum der Diakoniestation umfasst mittlerweile die Grundpflege, die ambulante Behandlungs- und Altenpflege, Begleitung und soziale Betreuung bei Demenz sowie Hauswirtschaftliche Versorgung. Seit Oktober 2024 wird nun auch eine Tagespflegestation betrieben. Der Verein hat über 550 Mitglieder. Durch den Weggang des ehemaligen Rohrer Pfarrers Markus Wandtke ist der Vorsitz derzeit vakant. Stefan Bartelt ist stellvertretender Vorsitzender.

Das Einzugsgebiet der Rohrer Diakoniestation erstreckt sich über die Kirchengemeinden Rohr, Regelsbach, Gustenfelden, Barthelmesaurach, Kammerstein, Bertholdsdorf, Dietersdorf sowie einige Orte in den Gemeinden Büchenbach, Abenberg und Neuendettelsau. Das Pflegeteam kümmert sich um fast 150 Patienten in über 50 Dörfern.